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Afrika

Name und Lage

Position Afrikas
Position Afrikas

Unter dem Begriff Africa verstand man im Altertum das heutige Tunesien. Der Rest des Kontinents wurde Libyen genannt. Die Bezeichnung Afrika könnte von einem einheimischen Stamm (Afarika), dem phönizischen afar (Staub), dem griechenischen aphrike (unkalt) oder dem lateinischen aprica (sonnig) stammen. Die Herleitung von dem einheimischen Stamm wird favorisiert. Die anderen Herleitungen werden oftmals als unseriös abgestempelt.

Nach Asien ist Afrika der zweitgrößte Kontinent. Die Fläche beträgt ca. 30 Millionen km2, was 22% der gesamten Landfläche der Erde entspricht. Afrikas Bevölkerung beträgt etwa 675 Millionen. Dies entspricht 13% der Weltbevölkerung.

Afrika ist nahezu vollständig von Ozeanen umgeben. Die angrenzenden Ozeane heißen Indischer Ozean, Atlantischer Ozean und Mittelmeer. Die einzige Landverbindung zu anderen Kontinenten bildet der Sinai. Er liegt zwischen Nordafrika und der Arabischen Halbinsel.

Afrika besitzt deutlich weniger Halbinseln und vorgelagerte Inseln als alle anderen Kontinente. Die Sahara trennt Nordafrika von Schwarzafrika.

Geschichte

Afrika gilt als die Wiege der Menschheit, denn dort wurden die bisher ältesten Spuren der primitiven Menschenarten als auch der Homo sapiens gefunden.

Afrika brachte aber auch die erste Hochkultur der Welt zu Tage. Bei den Ägypter in Nordafrika wurde der Ackerbau entwickelt und in die Welt hinaus getragen.

Kolonisation Afrikas
Kolonisation Afrikas
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Trotz der Trennung Afrkas von Europa durch das Mittelmeer, war afrikanische Geschichte oft eng mit der europäischen Geschichte verbunden. Karthago war im 1. Jahrtausend v. Chr. eine vorherrschende Großmacht in Nordafrika. Sie unterlag aber in Punischen Kriegen den Römern. Diese herrschten ab 30 v. Chr. über ganz Nordafrika.

In der Zeit der Völkerwanderung eroberten die Wandalen das römische Nordafrika. Mit dem Siegeszug des Islams wurde Ägypten 641 und Marokko 670 erobert. In den folgenden Jahrhunderten wurde Nordafrika fast vollständig islamisiert.

Die Westküste Afrikas wurde im 15. Jahrhundert von Portugal aus erforscht. Später errichteten die Spanier und Portugiesen dort die ersten Stützpunkte.

Mit der Entdeckung Amerikas wurde Afrika als Sklavenquelle missbraucht. Ein erheblicher Anteil der Bevölkerung Brasiliens, Haitis, der USA und anderer Inseln der Karibik waren Sklaven afrikanischer Abstammung. Um die Sklaven aus Afrika zu holen, wurde an den Küsten Forts errichtet. Den Abtransport aus dem Hinterland übernahmen meistens einheimische Königreiche. Das Innere des Kontinents war den Europäern bis zum Ende des 18. Jahrhunderts unbekannt. Zu diesem Zeitpunkt wurden erste Forschungsreisen unternommen.

Mit der Industrialisierung und dem Verbot des Sklavenhandels schwand das Interesse der europäischen Nationen an Afrika. Erst als der Imperialismus aufkam, wuchs das Interesse wieder. 1884/85 wurde Afrika auf der Kongokonferenz in Berlin unter den europäischen Großmächten aufgeteilt. Die Grenzziehung erfolgte hierbei ziemlich willkürlich durch die Stammesgebiete. Lediglich Liberia, Abessinien (das heutige Äthiopien) und eine Siedlungskolonie freigelassener nordamerikanischer Sklaven blieben unabhängig. Im ersten Weltkrieg waren die die deutschen Kolonien Kriegsschauplatz. Im zweiten Weltkrieg waren die Kämpfe hauptsächlich in Nordafrika und am Horn von Afrika.

1950 begann die Zeit der Unabhängigen afrikanischen Staaten. Aber erst als der Großteil der französischen Kolonien 1960 die Unabhängigkeit erlangen, spricht man von der afrikanischen Unabhängigkeit. 1977 wurde Dschibuti als letzte Kolonie in die Unabhängigkeit entlassen. In Südafrika herrschte aber bis 1994 die Apartheid. Erst seit diesem Zeitpunkt ist die schwarze Bevölkerungsmehrheit an der Regierung. Bis heute gibt es noch einige Inseln unter europäischer Herrschaft.

Ist Afrika ein Kontinent?

Ja, Afrika ist ein Kontinent – und zwar einer der vielfältigsten und faszinierendsten unserer Erde. Mit einer Fläche von rund 30 Millionen Quadratkilometern ist er der zweitgrößte Kontinent nach Asien. Afrika beheimatet 54 anerkannte Länder, die jeweils durch ihre einzigartige Kultur, Geschichte und Landschaft geprägt sind.

Geografisch erstreckt sich Afrika von der Mittelmeerregion im Norden bis zur Südspitze am Kap der Guten Hoffnung. Der Kontinent wird vom Äquator durchzogen, was ihn in unterschiedliche Klimazonen teilt: von den trockenen Wüsten wie der Sahara bis zu tropischen Regenwäldern im Kongobecken.

Auch historisch ist Afrika bedeutend: Er gilt als die „Wiege der Menschheit“, da hier die ältesten Spuren menschlicher Zivilisation gefunden wurden. Die Vielfalt an Völkern, Sprachen und Traditionen macht Afrika zu einem Kontinent voller Kontraste und Entdeckungen.

Afrika ist also weit mehr als ein geografisches Gebilde – er ist ein Synonym für kulturelle und natürliche Vielfalt, die es zu entdecken lohnt.

Afrikas Länder

Politische Aufteilung Afrikas
Politische Aufteilung Afrikas

Afrika besteht aus 53 Staaten und ist damit der am stärksten unterteilte Kontinent.

  • Ägypten
  • Algerien
  • Angola
  • Äquatorialguinea
  • Äthiopien
  • Benin (früher Dahomey)
  • Botswana
  • Burkina Faso (früher Obervolta)
  • Burundi
  • Cabinda (angolanische Exklave)
  • Elfenbeinküste
  • Demokratische Republik Kongo (ehemals Zaire)
  • Dschibuti
  • Eritrea
  • Gabun
  • Gambia
  • Ghana
  • Guinea
  • Guinea-Bissau
  • Kamerun
  • Kanarische Inseln (gehören zu Spanien)
  • Kap Verde
  • Kenia
  • Komoren
  • Lesotho
  • Liberia
  • Libyen
  • Madagaskar
  • Malawi
  • Mali
  • Marokko
  • Mauretanien
  • Mauritius
  • Mayotte (frz. Collectivité départementale)
  • Mosambik
  • Namibia
  • Niger
  • Nigeria
  • Republik Kongo
  • Réunion (frz. Überseedépartement)
  • Ruanda
  • Simbabwe
  • Sambia
  • São Tomé und Príncipe
  • Senegal
  • Seychellen
  • Sierra Leone
  • Somalia
  • Südafrika
  • Sudan
  • Swasiland
  • Tansania
  • Togo
  • Tschad
  • Tunesien
  • Uganda
  • Westsahara (von Marokko besetzt)
  • Zentralafrikanische Republik

politisches Afrika im PDF-Format.
Afrika im PDF-Format.

Afrikanische Sprachen

  • Afro-Asiatische Sprachen
    • Arabisch
    • Hausa
    • Amharisch
  • Niger-Kordofanische-Sprachen
    • Swahili
    • Shona
    • Wolof (Senegal)
    • Yoruba (Nigeria)
    • Zulu
  • Nilo-Saharanische-Sprachen
  • Khoisan-Sprachen

Afrikas Geografie und Natur: Landschaften, Klima und Artenvielfalt

Afrika fasziniert nicht nur durch seine kulturelle Vielfalt, sondern vor allem durch seine atemberaubende Natur. Kaum ein anderer Kontinent vereint so viele unterschiedliche Landschaften, Klimazonen und Ökosysteme auf einer Fläche. Von den endlosen Dünen der Sahara über dichte Regenwälder bis hin zu den offenen Savannen bietet Afrika einen einmaligen Reichtum an geografischen und biologischen Besonderheiten. In diesem Artikel werfen wir einen genauen Blick auf die beeindruckenden Landschaftsformen, die einzigartige Flora und Fauna sowie das abwechslungsreiche Klima Afrikas.

Afrikas Landschaftsformen: Kontinent der Extreme

Gebirge und Hochländer

Afrika wird häufig als Kontinent der Ebenen wahrgenommen, doch das täuscht. Mehrere Gebirgszüge prägen das Landschaftsbild entscheidend. Im Nordwesten erhebt sich das Atlasgebirge, das sich durch Marokko, Algerien und Tunesien zieht. Es bildet eine markante Wetterscheide und trennt die Mittelmeerregion von der Wüste Sahara.

Weiter östlich liegt das Äthiopische Hochland, auch als „Dach Afrikas“ bekannt. Diese vulkanisch geprägte Region erreicht Höhen von über 4.500 Metern und beherbergt fruchtbare Böden, die Landwirtschaft trotz der Höhenlage ermöglichen.

Ganz im Süden erhebt sich die spektakuläre Drakensberg-Kette. Ihre steilen Klippen und tiefen Schluchten sind nicht nur landschaftlich eindrucksvoll, sondern auch ein wichtiger Lebensraum für viele endemische Pflanzen- und Tierarten.

Flüsse und Seen

Flüsse sind in Afrika Lebensadern. Der Nil, der längste Fluss der Welt, durchquert elf Staaten und ist seit Jahrtausenden das Rückgrat ägyptischer und sudanesischer Zivilisationen. Auch heute noch versorgt er Millionen Menschen mit Wasser und ist unerlässlich für Landwirtschaft und Energiegewinnung.

Nicht minder bedeutend ist der Kongo, der zweitgrößte Fluss Afrikas. Er durchfließt das Herz des zentralafrikanischen Regenwaldes und speist ein komplexes Netzwerk aus Nebenflüssen und Feuchtgebieten.

Der Viktoriasee schließlich, gelegen im Osten des Kontinents, ist Afrikas größter See. Er spielt eine zentrale Rolle für die Ernährungssicherheit und die Fischerei der Anrainerstaaten.

Wüstenlandschaften

Afrikas Wüsten gehören zu den extremsten Lebensräumen der Erde. Die Sahara im Norden ist die größte Trockenwüste weltweit. Ihre Sanddünen, Geröllfelder und Oasen formen eine Landschaft, die auf den ersten Blick lebensfeindlich erscheint, doch bei genauerem Hinsehen erstaunlich vielfältig ist.

Weiter südlich liegt die Kalahari-Wüste, die zwar ebenfalls trocken ist, aber zeitweise genug Regen erhält, um eine widerstandsfähige Vegetation zu tragen. Die Namib-Wüste an der Westküste gilt als älteste Wüste der Welt. Ihr Nebel, der vom kalten Benguelastrom aufsteigt, versorgt viele spezialisierte Pflanzen- und Tierarten mit Feuchtigkeit.

Regenwälder und Savannen

Zentralafrika beherbergt das riesige Kongobecken, das den zweitgrößten Regenwald der Welt umfasst. Dieser grüne Schatz ist ein Hotspot der Biodiversität und spielt eine zentrale Rolle im globalen Klimasystem.

Die Savannen Afrikas, vor allem südlich der Sahara, bilden offene Graslandschaften mit vereinzelten Bäumen. Hier leben zahlreiche ikonische Tierarten wie Elefanten, Giraffen und Löwen. Die Savanne ist nicht nur für die Tierwelt entscheidend, sondern auch für Millionen Menschen, die von Ackerbau und Viehzucht leben.

Küsten und Inseln

Afrikas Küsten sind so vielfältig wie der Kontinent selbst. Im Westen trifft der Atlantik auf steile Felsküsten, während sich im Osten flache, palmengesäumte Sandstrände entlang des Indischen Ozeans erstrecken.

Die Insel Madagaskar vor der Ostküste Afrikas verdient besondere Aufmerksamkeit. Durch ihre lange Isolation hat sich hier eine einzigartige Tier- und Pflanzenwelt entwickelt, die nirgendwo sonst auf der Erde zu finden ist.

Flora und Fauna: Artenvielfalt des Kontinents

Typische Pflanzenarten

Afrikas Pflanzenwelt ist geprägt von Anpassungen an extreme Bedingungen. Besonders bekannt ist der Baobab, auch „Affenbrotbaum“ genannt. Mit seinem massiven Stamm speichert er Wasser für Trockenzeiten und ist gleichzeitig Lebensraum für viele Tierarten.

In den Savannen dominieren verschiedene Akazienarten, die mit ihren Dornen und tiefen Wurzeln bestens an das trockene Klima angepasst sind. Ihre schirmförmige Krone spendet Schatten und ist ein beliebter Rastplatz für Vögel.

Die Regenwälder im Kongobecken bieten dagegen eine üppige Vegetation. Hier wuchern Lianen, Farne und gigantische Urwaldriesen, die ein dichtes Blätterdach bilden.

Typische Tierarten

Wenn es um Afrikas Tierwelt geht, denken viele zuerst an die Big Five: Elefant, Nashorn, Löwe, Leopard und Büffel. Diese berühmten Tierarten sind in den Nationalparks südlich der Sahara beheimatet und ziehen jedes Jahr zahllose Besucher an.

In den tropischen Regenwäldern des Kongobeckens leben Gorillas und Schimpansen, die in ihrem Verhalten und ihrer Sozialstruktur dem Menschen erstaunlich ähneln. Wüstenbewohner wie die Oryx-Antilope und der fennekartige Wüstenfuchs haben sich perfekt an die lebensfeindlichen Bedingungen der Sahara und Namib-Wüste angepasst.

Auf der Insel Madagaskar schließlich gibt es Tierarten, die nur hier vorkommen. Besonders bekannt sind die Lemuren, die in zahlreichen Arten und Formen auftreten.

Bedrohungen für die Artenvielfalt

Trotz aller Faszination ist Afrikas Artenvielfalt stark bedroht. Abholzung, Wilderei und der fortschreitende Klimawandel setzen vielen Ökosystemen zu. Wälder verschwinden, Savannen versteppten, und viele Tierarten stehen vor dem Aussterben.

Gleichzeitig gibt es zahlreiche Initiativen zum Schutz der Natur. Nationalparks, Schutzgebiete und internationale Programme wie das Great Green Wall Project, das die Ausbreitung der Wüste in der Sahelzone stoppen soll, sind erste wichtige Schritte.

Klima und Jahreszeiten: Ein Kontinent mit vielen Gesichtern

Klimazonen Afrikas im Überblick

Afrika erstreckt sich über beide Hemisphären und durchzieht fast alle Klimazonen. Rund um den Äquator herrscht tropisches Regenwaldklima mit hoher Luftfeuchtigkeit und ganzjährigem Niederschlag.

In den angrenzenden Regionen bestimmt das Savannenklima das Wettergeschehen: Hier wechseln sich Regen- und Trockenzeiten ab. Weiter nördlich und südlich liegen die Wüstenzonen, geprägt von extremer Trockenheit und heißen Temperaturen.

An den Küsten Nordafrikas und im äußersten Süden dominiert ein mediterranes Klima mit heißen Sommern und milden, feuchteren Wintern.

Besonderheiten der Jahreszeiten

Afrika kennt keine vier Jahreszeiten wie Europa, sondern meist den Wechsel zwischen Regen- und Trockenzeiten. Diese Übergänge bestimmen den Rhythmus der Natur und das Leben der Menschen. Während der Regenzeit blühen Pflanzen auf, und Tiere finden reichlich Nahrung. In der Trockenzeit hingegen wird Wasser knapp, und viele Tierarten ziehen auf der Suche nach Weidegründen weiter.

Ein interessanter Aspekt ist, dass die Jahreszeiten auf der Nord- und Südhalbkugel entgegengesetzt verlaufen. Wenn es in Südafrika Sommer ist, herrscht im Norden Winter – allerdings ohne Schnee, sondern mit moderateren Temperaturen.

Auswirkungen des Klimawandels

Afrika ist besonders anfällig für die Folgen des Klimawandels. Die Temperaturen steigen schneller als im globalen Durchschnitt, und die Wetterextreme nehmen zu. Wüsten breiten sich aus, Niederschläge werden unregelmäßiger, und Dürren häufen sich.

Diese Veränderungen bedrohen nicht nur die Tierwelt, sondern auch Millionen von Menschen, die von Landwirtschaft und Viehzucht abhängig sind. Anpassungsstrategien sind dringend notwendig, um die Folgen abzumildern.

Schutz und Zukunft eines einzigartigen Kontinents

Afrika ist ein Kontinent voller Kontraste und Naturwunder. Seine Landschaften, seine Artenvielfalt und sein Klima machen ihn einzigartig auf der Welt. Doch diese Schönheit ist gefährdet. Umso wichtiger ist es, den Reichtum Afrikas zu bewahren – nicht nur für die Menschen vor Ort, sondern für den gesamten Planeten.

Naturschutzprojekte, internationale Zusammenarbeit und ein bewusster Umgang mit Ressourcen sind entscheidende Bausteine für eine nachhaltige Zukunft. Wer Afrika erlebt, versteht schnell: Der Schutz dieses Kontinents ist eine gemeinsame Aufgabe. Denn was wir hier bewahren, ist nicht weniger als ein Schatz für kommende Generationen.

Flüsse

  • Gambia
  • Limpopo
  • Kongo
    • Kassai
    • Ubangi
  • Kuene
  • Niger
    • Benue
  • Nil
    • Bahr el Arab
    • Bahr el Gabal
    • Blauer Nil
    • Kagera
  • Okawango
  • Oranje
    • Vaal
  • Rovuma
  • Sambesi
  • Senegal
  • Shari
  • Volta

Seen

  • Albertsee
  • Kiwusee
  • Malawisee (Njassasee)
  • Mwerusee
  • Tanganjikasee
  • Tschadsee
  • Tanasee
  • Viktoriasee

Wüsten

  • Kalahari
  • Namib
  • Sahara
  • Somali

Exportartikel

  • Kakao: ca. 70% Weltmarktanteil
  • Diamanten: ca. 50% Weltmarktanteil
  • Gold: ca. 25% Weltmarktanteil
  • Erdöl: ca. 10% Weltmarktanteil
VGWort
Letzte Änderung vom 07.04.2025