Stadt
Unter einer Stadt versteht man eine größere, zentralisierte Siedlung. Die Siedlung weißt eine eigene Verwaltungs- und Versorgungsstruktur auf und liegt im Schnittpunkt größerer Verkehrswege.
Man unterscheidet Städte in Landstädte, Kleinstädte, Mittelstädte, Großstädte, Millionenstädte, Megastädte, Weltstädte, Ballungsräume, Trabantenstädte und Satellitenstädte. Damit eine Siedlung als Stadt gilt, gibt es je nach Staat eine unterschiedliche Grenze für die Einwohnerzahl. In Dänemark gelten Sieldungen ab 200 Einwohner als Städte. In Deutschland muss die Siedlung schon 2.000 Einwohner aufweisen, damit sie sich Stadt nennen darf. In Japan werden sogar 50.000 Einwohner verlangt.
In der heutigen Zeit tritt vermehrt Landflucht auf, weil die Bevölkerung auf dem Lande keine Arbeit mehr findet. Deshalb geht hauptsächlich die jüngere Generation der Landbewohner in die Städte. Daraus resultiert eine Verstädterung und die vorhandenen Städte werden immer größer. Es kommt zu so genannten Megastädten.
Die Zahl der Städte nimmt kontinuierlich zu, weil immer mehr Siedlungen das Stadtrecht erhalten oder neue Städte gegründet werden (z.B. Brasilia). Die Typischen Gründungsphasen sind das Hochmittelalter, der Barock und das Industriezeitalter. Um 1800 lebten nur etwa 25% der Deutschen in Städten, 2005 waren es bereits 75% der Bevölkerung. Eine ähnliche Entwicklung ist auch in den anderen Industrienationen zu verzeichnen. Nachfolgend eine Auflistung des Verstädterungsgrades einiger ausgewählter Industrienationen (G8+5, Stand 2005).
Quelle: DESA[1] | |||||
G8 | O5 | ||||
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Belgien | 97,2% | Großbritannien | 89,7% | Brasilien | 84,2% |
Argentinien | 90,1% | USA | 80,8% | Mexiko | 76,0% |
Australien | 88,2% | Kanada | 80,1% | Südafrika | 59,3% |
Niederlande | 80,2% | Frankreich | 76,7% | China | 40,4% |
Spanien | 76,7% | Deutschland | 75,2% | Indien | 28,7% |
Schweiz | 75,2% | Russland | 73,0% | ||
Italien | 67,6% | ||||
Japan | 65,8% |
Im starken Kontrast dazu steht der Verstädterungsgrad einiger Entwicklungsländer. Sie haben teilweise nicht mal 20% der Bevölkerung in Städten. Nachfolgend eine Auflistung des Verstädterungsgrades mit weniger als 20% (Stand 2005).
Quelle: DESA[1] | |
Eritrea | 19,4% |
Ruanda | 19,3% |
Lesotho | 18,7% |
Burkina Faso | 18,3% |
Malawi | 17,2% |
Solomonen | 17,0% |
Niger | 16,8% |
Äthiopien | 16,0% |
Sri Lanka | 15,1% |
Papua-Neuguinea | 13,4% |
Uganda | 12,6% |
Bhutan | 11,1% |
Der Grad der Verstädterung ist abhängig vom Anteil der Wertschöpfung der einzelnen Wirtschaftssektoren. Je größer der Anteil des 1. Wirtschaftssektor (Landwirtschaft) am Bruttonationaleinkommen ist, desto mehr Menschen leben auf dem Land.
Weltweit haben im Jahr 2005 48,7% der Weltbevölkerung in einer Stadt gewohnt. Für das Jahr 2030 geht man von einem Wert von 60% aus.
Quelle: World Urbanization Prospects: The 2005 Revision[2] | |||||
Population in Milliarden | |||||
Weltweit | 1950 | 1975 | 2000 | 2005 | 2030 |
Gesamt | 2,52 | 4,07 | 6,09 | 6,46 | 8,2 |
städt. Bev. | 0,73 | 1,52 | 2,84 | 3,15 | 4,91 |
ländl. Bev. | 1,79 | 2,56 | 3,24 | 3,31 | 3,29 |
Verstädterungsgrad | |||||
29,0% | 37,2% | 46,7% | 48,7 | 59,9% |
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