Gewitter: Ursachen, Phänomene und Schutzmaßnahmen
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Gewitter sind faszinierende Naturereignisse, die mit ihrer Mischung aus Blitz, Donner und Starkregen beeindrucken und erschrecken können. Sie treten überall auf der Welt auf und haben sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf die Umwelt und den Menschen. Doch was steckt hinter diesen beeindruckenden Wetterphänomenen und wie kann man sich vor ihren Gefahren schützen? In diesem Artikel werden die Entstehung, die verschiedenen Arten, die Phänomene und die Gefahren von Gewittern umfassend erklärt. Außerdem erfahren Sie, wie Wetterdienste Gewitter vorhersagen und welche Schutzmaßnahmen Sie ergreifen können.
Inhaltsverzeichnis
Was ist ein Gewitter?

Definition und Grundlagen
Ein Gewitter ist ein komplexes Wetterphänomen, das durch elektrische Entladungen in der Atmosphäre gekennzeichnet ist. Diese Entladungen entstehen, wenn Spannungen zwischen Wolken oder zwischen einer Wolke und der Erde auftreten. Typische Begleiterscheinungen eines Gewitters sind Blitz, Donner, Starkregen, Hagel und manchmal heftige Windböen.
Gewitter sind nicht nur Wetterphänomene, sondern auch Ausdruck dynamischer Prozesse in der Atmosphäre. Sie entstehen durch das Zusammenspiel von Temperatur, Feuchtigkeit und Druck. Es gibt sie in verschiedenen Formen und Ausprägungen – vom harmlosen Sommergewitter bis zur verheerenden Superzelle.
Die Wissenschaft hinter Gewittern
Gewitter entstehen durch Konvektion, einen Prozess, bei dem warme, feuchte Luft aufsteigt und abkühlt. Dieses Aufsteigen der Luft kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden:
- Sonneneinstrahlung, die die bodennahe Luft erhitzt.
- Gebirge, die Luftmassen nach oben drücken.
- Kaltfronten, die warme Luft zum Aufsteigen zwingen.
Während die Luft aufsteigt, kühlt sie sich ab und der in ihr enthaltene Wasserdampf kondensiert zu Wolken. Wenn die Luft weiter aufsteigt, können sich riesige Wolkentürme – sogenannte Cumulonimbus-Wolken – bilden.
Elektrische Ladungen und Blitzbildung
In einem Gewitter entstehen elektrische Ladungen durch Zusammenstöße von Eiskristallen und Wassertropfen in den Wolken. Leichte, positiv geladene Teilchen steigen auf, während schwere, negativ geladene Teilchen absinken. Durch diese Ladungstrennung entsteht eine Spannungsdifferenz, die sich schließlich in einem Blitz entlädt.
Der Blitz selbst ist eine gewaltige elektrische Entladung, die Temperaturen von bis zu 30.000 Grad Celsius erreichen kann – heißer als die Sonnenoberfläche. Durch diese enorme Hitze dehnt sich die umgebende Luft schlagartig aus.
Die Bedeutung von Gewittern in der Natur
Gewitter sind nicht nur gefährliche Wetterphänomene, sondern auch ein wichtiger Bestandteil des Naturkreislaufs. Sie tragen zur Bildung von Ozon in der oberen Atmosphäre bei und sorgen für die Stickstofffixierung im Boden, die für Pflanzen lebenswichtig ist. Gleichzeitig sind sie ein Zeichen für den enormen Energiegehalt der Atmosphäre.
Arten von Gewittern

Gewitter sind nicht gleich Gewitter. Je nach den atmosphärischen Bedingungen, unter denen sie entstehen, und ihrem inneren Aufbau lassen sie sich in verschiedene Typen einteilen. Diese Unterscheidung ist nicht nur für Meteorologen wichtig, sondern hilft auch, das Risiko und die möglichen Gefahren eines Gewitters besser einzuschätzen.
Einzelgewitter (Luftmassengewitter)
Einzelgewitter sind die häufigste Form und treten oft an heißen Sommertagen auf. Sie entstehen, wenn feuchtwarme Luft schnell aufsteigt, abkühlt und zu einer Gewitterwolke kondensiert. Typisch für Einzelgewitter ist ihre kurze Lebensdauer von weniger als einer Stunde. Sie sind oft lokal begrenzt und laufen in drei Phasen ab:
- Entstehungsphase: Warme Luft steigt auf und bildet eine Cumuluswolke.
- Reifephase: Die Wolke erreicht ihre maximale Höhe, es bilden sich Blitz, Donner und Starkregen.
- Abklingphase: Der Niederschlag setzt ein, und die Wolke löst sich auf.
Multizellengewitter
Multizellengewitter bestehen aus mehreren Gewitterzellen, die sich gegenseitig beeinflussen und verstärken. Die Zellen entstehen und vergehen nacheinander, was die Dauer des Gewitters erhöht. Typischerweise dauern Multizellengewitter mehrere Stunden und können große Gebiete betreffen. Sie sind durch wechselnde Intensität gekennzeichnet und bringen oft Starkregen, Hagel und gelegentlich Sturmböen.
Superzellengewitter
Superzellen sind die stärkste Form von Gewittern und zeichnen sich durch einen rotierenden Aufwindbereich aus, der als Mesozyklone bezeichnet wird. Diese Rotation entsteht durch starke Windunterschiede in der Atmosphäre (Windschichtung). Superzellen sind langlebig und können sehr gefährlich sein. Sie bringen häufig
- Großen Hagel
- Heftige Sturmböen
- Starkregen
- Tornados
Squall Lines (Gewitterlinien)
Eine Squall Line ist eine lange Reihe von Gewittern, die sich entlang einer Kaltfront bilden. Sie entstehen, wenn kalte Luft auf eine schnell aufsteigende, feuchtwarme Luftmasse trifft. Solche Gewitterlinien können Hunderte von Kilometern lang sein und große Gebiete mit heftigen Regenfällen, Blitzen und starken Windböen überziehen.
Mesoskalige konvektive Systeme (MCS)
Ein MCS ist ein großräumiger Gewitterkomplex, der aus mehreren Gewitterclustern besteht. Diese Systeme können mehrere Stunden andauern und großflächige, gleichmäßige Niederschläge bringen. Sie treten häufig in den Sommermonaten auf und sind vor allem in Nordamerika und Asien verbreitet.
Die Phänomene eines Gewitters

Gewitter beeindrucken nicht nur durch ihre Plötzlichkeit und Kraft. Sie faszinieren auch durch eine Reihe spektakulärer Begleiterscheinungen. Vom hellen Blitz über den ohrenbetäubenden Donner bis hin zu Hagel und Starkregen – jedes dieser Phänomene hat seine eigene Entstehungsgeschichte und Wirkung.
Blitz und Donner
Blitze sind das sichtbarste Merkmal eines Gewitters. Sie entstehen durch elektrische Entladungen zwischen unterschiedlich geladenen Bereichen innerhalb einer Gewitterwolke oder zwischen Wolke und Erde. Die Spannung kann mehrere hundert Millionen Volt betragen. Sobald dieser Spannungsunterschied zu groß wird, kommt es zum Blitz.
Arten von Blitzen:
- Wolke-Wolke-Blitze: Elektrische Entladung zwischen zwei Wolken.
- Wolke-Erde-Blitze: Blitze, die den Boden erreichen und besonders gefährlich sind.
- Positiv geladene Blitze: Seltener, aber deutlich stärker und gefährlicher.
Donner ist die akustische Erscheinung des Blitzes. Er entsteht, weil sich die vom Blitz erhitzte Luft schlagartig ausdehnt und eine Druckwelle erzeugt. Der zeitliche Abstand zwischen Blitz und Donner gibt Aufschluss über die Entfernung des Gewitters: Drei Sekunden entsprechen etwa einem Kilometer.
Starkregen
Starkregen ist eine häufige Begleiterscheinung von Gewittern. Er entsteht, wenn große Mengen Feuchtigkeit in der Gewitterwolke kondensieren und als Regen auf die Erde fallen. Starkregen kann in kurzer Zeit zu Überschwemmungen führen, insbesondere in städtischen Gebieten, wo das Wasser nicht schnell genug abfließen kann.
Gefahren durch Starkregen:
- Überflutete Straßen und Keller.
- Erdrutsche in hügeligen Gebieten.
- Bodenabtragung in landwirtschaftlichen Flächen.
Hagel
Hagel entsteht in Gewitterwolken, wenn starke Aufwinde Wassertropfen in große Höhen tragen, wo sie gefrieren. Diese Hagelkörner wachsen durch wiederholtes Auf- und Absteigen, bis sie schließlich so schwer sind, dass sie zu Boden fallen. Hagel kann erhebliche Schäden an Fahrzeugen, Dächern und Pflanzen verursachen.
Hagelkorn-Größen:
- Kleine Hagelkörner: Durchmesser unter 1 cm, meist ungefährlich.
- Mittelgroße Hagelkörner: 1-3 cm, können Fahrzeuge und Dächer beschädigen.
- Große Hagelkörner: Über 3 cm, zerstörerisch für Pflanzen und Gebäude.
Sturmböen
Sturmböen sind plötzliche, starke Winde, die häufig während eines Gewitters auftreten. Sie entstehen, wenn kalte Luft aus einer Gewitterwolke schnell absinkt und auf den Boden trifft. Diese Böen können Bäume entwurzeln, Dächer abdecken und andere schwere Schäden verursachen.
Tornados
Tornados sind die gefährlichste Form von Gewittern. Sie entstehen, wenn in einer Superzelle durch starke Windschichtung und Rotation ein rotierender Luftwirbel entsteht, der bis zum Boden reicht. Tornados können Windgeschwindigkeiten von über 400 km/h erreichen und verheerende Zerstörungen anrichten.
Arten von Tornados:
- Klassische Tornados: Rotierende Windwirbel, die aus einer Superzelle hervorgehen.
- Wasserhosen: Tornados, die über Wasserflächen entstehen.
- Landspouts: Kleinere, oft weniger zerstörerische Tornados, die ohne Superzelle entstehen.
Seltene Phänomene: Kugelblitze und Elmsfeuer
Manchmal treten bei Gewittern seltene und mysteriöse Phänomene auf:
- Kugelblitze: Leuchtende, schwebende Kugeln, die plötzlich erscheinen und ebenso schnell verschwinden.
- Elmsfeuer: Leuchtende Entladungen auf spitzen Objekten wie Schiffsmasten oder Kirchtürmen, die durch elektrische Ladung entstehen.
Gefahren von Gewittern

Gewitter sind beeindruckende Naturereignisse, bergen aber auch erhebliche Gefahren für Mensch, Tier und Umwelt. Von Blitzeinschlägen über Überschwemmungen bis hin zu Tornados können die Auswirkungen eines Gewitters verheerend sein. In dieser Rubrik werden die verschiedenen Gefahren, die von Gewittern ausgehen, näher erläutert.
Blitzschlag
Der Blitz ist eine der unmittelbarsten Gefahren eines Gewitters. Blitze suchen sich den kürzesten Weg zur Erde, oft über hohe Objekte wie Bäume, Türme oder Gebäude. Aber auch Menschen und Tiere, die sich im Freien aufhalten, können vom Blitz getroffen werden.
- Direkter Blitzschlag: Der Blitz trifft direkt eine Person oder ein Tier.
- Seitenschlag: Der Blitz schlägt in ein Objekt ein und springt auf eine Person über.
- Bodenstrom: Der Blitz schlägt in den Boden ein, und der Strom breitet sich radial aus.
- Leitungsblitz: Der Blitz folgt einer Metallleitung wie einem Zaun oder einer Wasserleitung.
Mögliche Verletzungen durch Blitzschlag:
- Herzstillstand durch elektrische Schläge.
- Verbrennungen an der Eintritts- und Austrittsstelle.
- Nervenschäden und Bewusstlosigkeit.
- Langzeitfolgen wie Gedächtnisverlust oder Sehprobleme.
Überschwemmungen durch Starkregen
Starkregen ist eine häufige Begleiterscheinung von Gewittern. In kurzer Zeit können große Niederschlagsmengen fallen, die zu Überschwemmungen führen.
- Städtische Überflutungen: Kanalisationen können die Wassermassen nicht schnell genug aufnehmen, Straßen und Keller laufen voll.
- Flusshochwasser: Kleine Bäche und Flüsse schwellen plötzlich an und treten über die Ufer.
- Erosion und Erdrutsche: Starkregen auf Hängen kann Erdrutsche auslösen, die Straßen und Gebäude gefährden.
Schäden durch Hagel
Hagel kann vor allem in der Landwirtschaft große Schäden anrichten. Aber auch Fahrzeuge, Dächer und Fenster sind gefährdet.
- Landwirtschaft: Hagel kann ganze Ernten vernichten.
- Fahrzeuge: Unzureichend geschützte Autos können Dellen und Glasbruch erleiden.
- Gebäude: Dächer, insbesondere aus Ziegeln oder Kunststoff, können durch Hagel durchlöchert werden.
Sturmböen und Orkanböen
Sturmböen sind plötzlich auftretende, starke Windböen, die während eines Gewitters auftreten können. Bei besonders schweren Gewittern können sie Orkanstärke erreichen.
Gefahren:
- Bäume können umstürzen.
- Dächer werden abgedeckt.
- Gegenstände wie Gartenmöbel oder Trampoline werden durch die Luft gewirbelt.
Tornados
In Verbindung mit Superzellengewittern können Tornados entstehen. Diese rotierenden Wirbelstürme gehören zu den zerstörerischsten Wetterphänomenen der Welt.
- Zerstörungspotential: Ein starker Tornado kann ganze Häuser zerstören, Fahrzeuge durch die Luft schleudern und schwere Verletzungen verursachen.
- Vorwarnung: Moderne Wetterdienste versuchen, Tornados frühzeitig zu erkennen, aber ihre Entstehung bleibt schwer vorhersehbar.
Sekundäre Gefahren
Gewitter bringen oft auch indirekte Gefahren mit sich:
- Brände durch Blitzeinschläge: Besonders in trockenen Regionen können Blitze Vegetationsbrände auslösen.
- Stromausfälle: Blitzschläge auf Stromleitungen oder Transformatoren führen zu großflächigen Stromausfällen.
- Verkehrsunfälle: Starkregen, Hagel und Blitze können zu Sichtbehinderungen und glatten Straßen führen.
Vorhersage und Messung von Gewittern

Gewitter sind eindrucksvolle, aber oft unvorhersehbare Wetterereignisse. Dank moderner Technologie und Wissenschaft können Meteorologen jedoch immer genauere Vorhersagen treffen. Die Vorhersage und Messung von Gewittern ist entscheidend, um Leben zu schützen und Schäden zu minimieren.
Wie Wetterdienste Gewitter vorhersagen
Moderne Wetterdienste verwenden eine Vielzahl von Methoden, um Gewitter zu erkennen und vorherzusagen. Dazu gehören
- Satellitenbilder: Sie liefern eine großflächige Übersicht und zeigen Wolkenbildung und -bewegung.
- Wetterradar: Dieses Instrument sendet Mikrowellen aus, die von Regen und Hagel reflektiert werden. Dadurch können die Intensität und Bewegung von Niederschlägen in Echtzeit verfolgt werden.
- Blitzortungssysteme: Spezielle Sensoren erkennen die elektromagnetische Strahlung von Blitzen und bestimmen deren Standort. Weltweit gibt es Netzwerke, die jeden Blitz aufzeichnen.
- Wetterballons: Sie messen Temperatur, Feuchtigkeit, Luftdruck und Windgeschwindigkeit in verschiedenen Höhen.
- Numerische Wettermodelle: Komplexe Computerprogramme simulieren die Atmosphäre und berechnen die Wahrscheinlichkeit und Intensität von Gewittern.
Messinstrumente und -methoden
Zur Messung und Beobachtung von Gewittern stehen Meteorologen eine Vielzahl von Instrumenten zur Verfügung:
- Radarstationen: Sie erfassen Niederschlagsintensität und Windgeschwindigkeit. Besondere Radargeräte wie Doppler-Radar erkennen auch die Rotation in Wolken, die auf Tornados hindeuten kann.
- Blitzdetektoren: Diese Geräte erkennen elektromagnetische Signale, die durch Blitze erzeugt werden. Moderne Netzwerke wie das „Lightning Detection Network“ überwachen Blitze weltweit in Echtzeit.
- Satelliten: Geostationäre und polumlaufende Satelliten liefern hochauflösende Bilder der Erdoberfläche und der Wolkenformationen.
- Wetterstationen: Sie messen grundlegende Wetterdaten wie Temperatur, Luftdruck, Luftfeuchtigkeit und Windgeschwindigkeit.
- Bodensensoren: Diese messen den Niederschlag und die Bodentemperatur, was besonders für die Vorhersage von Hagel und Starkregen wichtig ist.
Wie Gewitterwarnungen herausgegeben werden
Basierend auf den gesammelten Daten geben Wetterdienste Warnungen heraus. Diese Warnungen werden oft in verschiedenen Stufen kategorisiert:
- Vorwarnung: Ein Hinweis, dass Gewitter in einem Gebiet möglich sind.
- Warnung: Ein Gewitter ist in der Nähe und kann gefährlich sein.
- Unwetterwarnung: Bei besonders schweren Gewittern mit Hagel, Tornados oder Starkregen.
Die Warnungen werden über verschiedene Kanäle verbreitet:
- Wetter-Apps und Websites
- Rundfunk und Fernsehen
- Sirenensysteme in besonders gefährdeten Gebieten
- Notfall-Warnsysteme auf Mobiltelefonen
Herausforderungen der Gewittervorhersage
Trotz modernster Technik bleibt die Vorhersage von Gewittern eine Herausforderung. Sie entstehen oft sehr plötzlich und ihre genaue Zugbahn ist schwer vorherzusagen. Besonders Superzellen und Tornados stellen die Meteorologen vor große Probleme, da ihre Entstehung von vielen komplexen Faktoren abhängt.
Um die Vorhersagen weiter zu verbessern, arbeiten Wissenschaftler kontinuierlich an der Entwicklung besserer Computermodelle und dem Einsatz künstlicher Intelligenz. In den letzten Jahren haben auch Drohnen und Flugzeuge, die Gewitter durchfliegen, wertvolle Daten geliefert.
Schutzmaßnahmen bei Gewittern
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Gewitter sind eindrucksvolle, aber auch gefährliche Naturereignisse. Mit den richtigen Schutzmaßnahmen können die Risiken jedoch deutlich reduziert werden. Hier erfahren Sie, wie Sie sich bei einem Gewitter im Freien, im Haus und im Auto richtig verhalten.
Verhaltensregeln im Freien
Wenn Sie sich während eines Gewitters im Freien aufhalten, sollten Sie einige wichtige Regeln beachten:
- Suchen Sie Schutz: Gehen Sie sofort in ein festes Gebäude oder ein Auto. Vermeiden Sie Schutz unter Bäumen, da diese häufig vom Blitz getroffen werden.
- Flache Körperhaltung: Wenn kein Schutz verfügbar ist, gehen Sie in die Hocke und machen sich so klein wie möglich. Berühren Sie den Boden nur mit den Zehenspitzen und legen Sie die Hände um die Knie.
- Metallgegenstände meiden: Halten Sie sich von Zäunen, Regenschirmen, Fahrrädern oder anderen metallischen Gegenständen fern, da diese Blitze anziehen können.
- Wasserflächen meiden: Schwimmen Sie nicht und halten Sie sich fern von Seen, Flüssen oder Schwimmbädern.
Sicheres Verhalten im Haus
Auch im Haus sollten Sie während eines Gewitters einige Vorsichtsmaßnahmen ergreifen:
- Elektrische Geräte vom Stromnetz trennen: Fernseher, Computer und andere Geräte sollten vom Netz getrennt werden, um Überspannungsschäden zu vermeiden.
- Telefonieren vermeiden: Nutzen Sie keine kabelgebundenen Telefone. Mobiltelefone sind sicher, solange sie nicht am Ladegerät hängen.
- Fenster und Türen schließen: Vermeiden Sie, während des Gewitters am Fenster zu stehen.
- Blitzschutzanlagen: Sorgen Sie dafür, dass Ihr Haus über einen Blitzableiter verfügt, der Blitze sicher in den Boden ableitet.
Verhalten im Auto
Ein Auto bietet einen guten Schutz vor Blitzschlag, da es als Faradayscher Käfig wirkt:
- Fenster schließen: Halten Sie Fenster und Türen geschlossen.
- Berühren Sie keine metallischen Teile: Halten Sie Ihre Hände vom Lenkrad und anderen Metallteilen fern.
- Parken Sie sicher: Stellen Sie das Auto nicht unter Bäume, da herabfallende Äste eine Gefahr darstellen können.
Erste Hilfe bei Blitzschlag
Wenn eine Person von einem Blitz getroffen wurde, ist schnelle Hilfe entscheidend:
- Sicherheit zuerst: Vergewissern Sie sich, dass die Gefahrenquelle (Gewitter) vorüber ist.
- Notruf wählen: Rufen Sie sofort den Rettungsdienst (112 in Europa).
- Wiederbelebung: Beginnen Sie mit einer Herz-Lungen-Wiederbelebung, wenn die betroffene Person nicht atmet.
- Schutz vor Unterkühlung: Decken Sie die Person zu.
Vorbeugende Maßnahmen
Um sich langfristig vor Gewittern zu schützen, sind folgende Maßnahmen sinnvoll:
- Blitzableiter installieren: Besonders für Häuser in Gewitterregionen unerlässlich.
- Wetterwarnungen beachten: Nutzen Sie Wetter-Apps und -Warnsysteme.
- Jährliche Überprüfung der Blitzschutzanlage: Regelmäßige Wartung stellt sicher, dass der Schutz effektiv bleibt.
Häufige Fehler vermeiden
- Nicht unter Bäumen Schutz suchen.
- Keine elektronischen Geräte während des Gewitters nutzen.
- Nicht im Wasser aufhalten.
- Nicht in offenen Feldern stehen.
Mit diesen Schutzmaßnahmen können Sie sich und andere wirksam vor den Gefahren eines Gewitters schützen.
Gewitter – Faszinierende, aber gefährliche Naturgewalten
Gewitter gehören zu den eindrucksvollsten Wetterphänomenen unserer Erde. Sie entstehen durch komplexe atmosphärische Prozesse und sind gekennzeichnet durch Blitz, Donner, Starkregen und Sturmböen. Doch so faszinierend sie sind, so groß sind auch die Gefahren, die von ihnen ausgehen. Blitzschlag, Hochwasser, Hagel und Tornados können große Schäden anrichten und sogar Menschenleben bedrohen.
Wer die Entstehung, die verschiedenen Arten und die damit verbundenen Risiken kennt, kann sich besser auf Gewitter vorbereiten. Moderne Wettervorhersagen ermöglichen eine rechtzeitige Warnung, und mit den richtigen Schutzmaßnahmen lässt sich das Risiko deutlich minimieren.
Denken Sie immer daran: Ein gesundes Maß an Vorsicht und Respekt vor der Natur ist der beste Schutz.
FAQ – Häufig gestellte Fragen zu Gewittern
Was sollte ich tun, wenn ich im Freien von einem Gewitter überrascht werde?
Suchen Sie
sofort Schutz in einem Gebäude oder einem Auto. Vermeiden Sie hohe Bäume, offene Flächen und metallische
Gegenstände.
Sind Blitze in einem Auto gefährlich?
Nein, ein Auto bietet durch seine Metallkarosserie
(Faradayscher Käfig) einen guten Schutz. Vermeiden Sie jedoch, während des Gewitters metallische Teile im Auto
zu berühren.
Wie erkenne ich, wie weit ein Gewitter entfernt ist?
Zählen Sie die Sekunden zwischen Blitz
und Donner und teilen Sie diese Zahl durch drei. Das Ergebnis entspricht der ungefähren Entfernung in
Kilometern.
Können Blitze durch Fenster einschlagen?
Ja, in seltenen Fällen. Halten Sie sich während
eines Gewitters von Fenstern fern und schließen Sie sie.
Was mache ich, wenn jemand vom Blitz getroffen wurde?
Sorgen Sie für Ihre eigene Sicherheit
und rufen Sie den Notruf. Beginnen Sie mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung, wenn die Person nicht atmet.
Schützt ein Regenschirm vor Blitzen?
Nein, ein Regenschirm kann sogar Blitze anziehen, da
er eine metallische Spitze hat. Vermeiden Sie es, während eines Gewitters einen Regenschirm zu benutzen.
Sollte ich mein Haus während eines Gewitters vom Stromnetz trennen?
Ja, besonders
empfindliche elektronische Geräte sollten vom Netz getrennt werden, um Schäden durch Überspannung zu vermeiden.
Sind Tiere im Freien während eines Gewitters sicher?
Nein, auch Tiere sind gefährdet.
Stellen Sie sicher, dass Haustiere während eines Gewitters im Haus sind, und bieten Sie Weidetieren Schutz in
einem Stall.